Feste im Alltag
Die Moschee (cami)

Die Moschee (cami)

Das türkische Wort für Moschee lautet cami (dschâmi gesprochen), das arabische masdschid oder ebenfalls dschâmi. Die Moschee ist der Bet- und Versammlungsort der Muslime. Besonders den von Türken erbauten großen Moscheen waren auch oft soziale Einrichtungen wie Schulen, Restaurants, Hamams, Bibliotheken in Form von Stiftungen angegliedert.

Die erste Moschee wurde nach der Hidschra, der Auswanderung der Muslime von Mekka nach Medina im Jahre 622 n.Chr., in Quba errichtet. Die Muslime haben drei heilige Moscheen: Die masdschidul-aqsa (die entfernte Moschee) steht in Jerusalem auf dem Platz, an dem die Himmelsreise des Propheten Muhammed stattgefunden hat. Im Zentrum des Hofes der masdschidul-harâm (der heiligen Moschee) in Mekka, die nur Gläubige betreten dürfen, befindet sich die Ka'ba, das wichtigste Heiligtum des Islam. Beim Bau der dritten heiligen Moschee, der masdschidun-nabawi (der Moschee des Propheten) in Medina halfen der Prophet Muhammed und seine Gefährten noch selbst mit. Diese Moschee, die im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut wurde, umschließt heute das Grab des Propheten.

Das Innere einer jeden Moschee ist reich geschmückt und mit traditionellen islamischen Mustern verziert. Zu einer Moschee gehören gewöhnlich:

- der mihräb, eine Gebetsnische, die in die Wand der Moschee
eingelassen ist. Sie zeigt den Muslimen die Gebetsrichtung qibla an.
Muslime wenden sich in ihrem Gebet immer der Ka'ba in Mekka zu.

- ein minbar, eine wenige Stufen über dem Boden befindliche Kanzel,
von der aus beim Freitags- und bei den Festgebeten nach dem Vorbild





des Propheten Ansprachen gehalten werden,ein Minarett, von dem aus der Muezzin zum Gebet ruft,ein Brunnen für die obligatorischen Waschungen.Neben der Gebetsnische befinden sich oft Tafeln mit folgenden Namen: Allah, Abu Bakr, Uthman und Hasan auf der rechten Seite, links von ihr Muhammed, Umar, Ali und Husain. Diese acht Namen werden in arabischer Schrift dargestellt. Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali wurden nach dem Tode des Propheten dessen rechtschaffene Nachfolger. Hassan und Hussein sind die Söhne Alis und damit die Enkelkinder Muhammeds.

Der Boden der Moschee ist mit Matten oder Teppichen ausgelegt. Vor dem Eintreten zieht man sich die Schuhe aus, damit kein Schmutz von draußen die Moschee verunreinigt. Fächer oder Ablagen zur Aufbewahrung der Schuhe stehen bereit. Beim Gebet wird auf Reinlichkeit großen Wert gelegt; daher findet man in den meisten Moscheen auch Waschgelegenheiten vor.

O ihr, die ihr glaubt, wenn zum Gebet gerufen wird am Tag der Versammlung, dann eilt zum Gedenken Allahs und lasst den Handel ruhen... (62:9)