Feste im Alltag
Islam

Nach dieser allgemeinen Betrachtung zum Begriff "Religion" kommen wir nun zum Islam. Der Islam ist eine rein monotheistische Religion. Wörtlich übersetzt bedeutet Islam "Hingabe", "Unterwerfung", "heil sein", "unversehrt sein". Zum Inhalt des Stammwortes gehören auch ` die Begriffe "Friede" und "Ergebung in Gottes Willen".
Der Islam bezeichnet die von Gott fiir den Menschen vorgesehene Lebensweise der friedvollen Hingabe, des Friedens mit Gott, den Mit­menschen, der Umwelt und sich selbst. Islam bezeichnet die Religion der Muslime (wörtlich: "die sich Gott ergeben haben").
Der Islam ist ein Glaube und ein Lebensweg, der alle Macht und Ver­fiigungsgewalt Gott, dem der alles erschaffen hat, zuerkennt. Gott unterweist den Menschen durch Seine Bücher und Propheten, den Koran und den letzten Propheten Muhammed (s.a.v). Ziel des Islam ist der Erfolg des Menschen sowohl auf der Erde als auch im Jenseits, was Frieden und ein gutes Verhältnis des Menschen zu seinen Mitmen­schen und Gott erfordert. Der Islam verlangt vom Menschen das zu nutzen, was die Schöpfung ihm bietet, und gleichzeitig seine spirituelle Bestimmung nicht außer Acht zu lassen. Der Islam offeriert deshalb eine vollständige Lebensanleitung, um den Menschen in moralischen, sozialen, politischen, ökonomischen und anderen Bereichen zu leiten.
Im Islam geht es hauptsächlich um fünf Grundrechte:
1 ) Schutz der Religion,
2) Schutz des Lebens (Lebensrecht),
3) Schutz der Vernunft (Recht auf eine ge gesunden Geist),
4) Schutz der Generation (der Familie), 5) Schutz des Eigentums (Eigentumsrech~
Nimmt man die fünf Grundrechte und zieht daneben auch die vier Rechtsquellen (siehe Kapitel 12) in Betracht, wird verständlich, dass der Islam alle Bereiche des menschlichen Lebens regelt.Der Islam wird im Koran als die Religion bezeichnet, die in ihrer Gesetzgebung der Natur des Menschen am besten entspricht (vgl. Koran, 30:30).
Der Prophet Muhammed (s.a.v), dessen namentliche Erwähnung Muslime oft mit den Worten "Allah möge ihm Frieden und Heil schenken!“ begleiten, definierte die Schwerpunkte des Islam wie folgt (Sammlungen Bukhari, Muslim, Tirmidhi):
- Glaubensbezeugung,
- Gebet,
- Sozialabgabe,
- Fasten und
- Pilgerfahrt.
Das sind die fünf Säulen des Islam (siehe Kap. 4). Der Islam besteht aus Glauben und Handeln. Die Glaubensbezeugung deutet auf den Glauben und die anderen Säulen auf das Handeln im praktischen Leben.